Halloween auf Ibiza

Auf der Zauberinsel sind die Hexen los

„Ich glaube, so was hatten wir bisher noch nie“, kommentiert eine junge Spanierin mit spitzem Hexenhut und Cape das bunte Treiben im Bambuddha Groove in Ibiza, einem der wenigen Clubs, die auch im Winterhalbjahr Party machen. Indonesische Küche und Flower-Power-Kulisse sind hier sonst das Erfolgsrezept. Zu Halloween dominierten jedoch düstere Fratzen und Pornoszenen auf schwarzem Molton die Deko. Noch düsterer die meisten, der zum Kostüm verpflichteten Gäste: Totenschädelmasken, Gruftis, Zauberer und Piraten - für angebliche Halloween-Neulinge ein beachtliches Ergebnis. Dazwischen Pyjamas, Indianer und Miezekatzen. Irgendwie ist Halloween doch auch ein bisschen Karneval. Die Sponti-Verkleidung des Abend: Krone aufsetzen. „Ich wusste nicht, was anziehen“, erklärt der selbst gekrönte König, „da bin ich rüber zu Burgerking und hab mir eine Pappkrone geholt.“ Richtig gruselig daran war, dass er noch das grüne Herz der ibizenkischen Ökobewegung darauf klebte – als wäre hier Bio gleich Burgerking.

Selbst im famosen Pacha in Eivissastadt waren die Zombies los. Dekomäßig setzten die Partymacher auf riesige Spinnweben und Tabledancing-Spinnereien vom hauseigenen Go-Go-Team. Dass längst schon Allerheiligen war, als die Party anfing, war nicht weiter verwunderlich und störte keinen. Denn nur wegen so eines Amifests fängt die Partyfraktion kaum früher an - und Ibizas Edeldisse ist eben nicht vor vier Uhr früh!

Kerstin Oelke